Das Auge mag sich nicht satt sehen im Sarntal in Südtirol. Das Auge meint: Setz dich hin, schau hier, schau da! Das Auge fordert: Steh auf, geh weiter…

Hauchdünner knuspriger Boden, saftiger Belag

Vielleicht gibt´s an der nächsten Wegebiegung noch was Schöneres zu erblicken. Das Auge beruhigt sich nicht während des gesamten Urlaubs in Südtirol, im Sarntal. Der Gaumen hat wenig Chancen, sich einzuschalten. Obwohl die Spezialitäten des Tals durchaus verlockend sind, Speck-, Käse und Spinatknödel, Gerstsuppe, Krapfen und Striezl … machen den immer knusprigen Pizzen Konkurrenz. Wer in der Ferienwohnung selber kocht, wird am Fleisch, Speck und Käse des Tals seine Freude haben.

Doch die Augen behalten die Oberhand. Schon bei der Anfahrt von Bozen aus verzaubert die Natur in satten Grüntönen so sehr, dass man gar nicht bemerkt, dass man auf Höhen bis knapp 2800 m -teils mit der Gondel- ansteigt. Die Berge sind sanft gerundet, grün bis fast zu den karstigen Gipfeln, die aber nirgends als bedrohlich wahrgenommen werden. Es sei denn, man plant die Abfahrt Richtung Sterzing über das Penser Joch (2211 m). Hier zeigt sich die wilde Schönheit der Natur der Sarntaler Alpen mit grandiosen Ausblicken, im Sommer mit blühenden Feldern von Alpenrosen, mit Serpentinen, aber auch mit zahlreichen Motorrad-Fans. Dass auch Radfahrer unterwegs sind hat den Beobachter im PKW fast überfordert.

Pferdekoppel auf dem Penser Joch

 

 

Das Sarntal, nördlich von Bozen erstreckt sich auf ca. 50 km Länge bis zum Penser Joch. Hauptort ist Sarntheim, gefolgt von 27 Orten, darunter das Skigebiet Reinswald, das an die Ortler Skiarena angebunden ist. Durch das mit 302,50 Quadratkilometern flächenmäßig größte Tal Südtirols fließt die Talfer, knapp 7200 Einwohner leben hier.

Die Sarner Federkielstickerei in Sarntheim

Noch heute ist das Tal stark bäuerlich geprägt, besonders bekannt ist das Sarntal für das Kunsthandwerk der Federkielstickerei. Der Name leitet sich vom verwendeten Material ab, das ist der Kiel der Pfauenfeder. Einmal im Jahr -nach der Balzzeit- verliert der Pfau seine Federn. Diese werden von Flaum und Auge getrennt und in gleichmäßige Fäden gespalten. Gestickt wird auf Leder, verziert werden Taschen, Geldbörsen und natürlich auch Trachten.  Ein kunstvoll bestickter Trachten-Gurt verlangt 100 und mehr Arbeitsstunden.

Christine Eschgfeller in Natur-shop der Latschenöl-Brennerei

Auch ein Besuch in der Latschenölbrennerei Eschgfeller lohnt sich. Hier erfährt man alles über den Baum des Tales -die Latsche- und von der Kunst aus ihr duftende, 100 % naturreine ätherische Öle in Bio-Qualität zu gewinnen. Hier können Sie sich im wärmenden Latschen-Bad erholen, im Spabereich mit Sauna, Massage … entspannen und natürlich auch übernachten und im shop Öle und mehr für Daheim aussuchen.

Einige Termine im Herbst:
2./3.9. – Gegen die Stille Festival – Sarntheim
1 bis 15.12. – Glöckeln in Sarntal – erleben Sie diesen Advents-Brauch rund um Sarntheim
Mehr Erlebnisse für die ganze Familie hier

 

Fotos; Andreas Modery – Text: dmod