Eine Bauernregel in Frankreich sagt, dass man bis zur Ernte vorsichtig bleiben muss, denn: Das Olivenöl ist noch nicht in den Fässern, aber die Mühlen bereiten sich vor! Bleiben wir hoffnungsvoll und vertrauen darauf, im Herbst reisen zu können. Hier die beste Idee für Genießer, Hobbyköche und alle, die Südfrankreich und Korsika lieben

 

Eine Reise in die französischen Anbaugebiete überzeugt Feinschmecker von der Qualität der Olivenöle. Die Frage: Eher gelb oder doch lieber in Richtung grün, eher mild oder doch lieber etwas bitter und leicht scharf beantwortet unsere Zunge bei einer Verkostung. Wichtig aber beim Kauf: Olivenöle mit geschützter Ursprungsbezeichnung (g. U.) zeichnen sich durch geschmackliche Vielfalt und lückenlose Rückverfolgbarkeit aus. Die Erntezeit ist dabei von Sorten und Traditionen des Anbaugebiets abhängig, der Termin für den Erntebeginn ändert sich aufgrund des Wetters jährlich. Während die Früchte noch in der Sonne gedeihen, werfen wir einen Blick auf die acht Olivenöle mit geschützter Ursprungsbezeichnung (AOP) in Frankreich – und wo sich im Herbst ein Besuch zur Verkostung lohnt.

Die 8 AOP-Olivenöle Frankreichs

Provence

Provencalisches Olivenöl kommt aus den Gebieten Bouches du Rhône und Var. Hier gibt es Öle in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Schmecken Sie frisches Gras oder rohe Artischocke, nehmen Sie Noten von Walnuss, frischer Haselnuss, Kakao, Vanille, roten Früchten, manchmal Pfeffer und sogar Trüffel wahr? Geernetet wird im Oktober und November, z.B. in Berre l’Etang, Auriol, Lançon de Provence, Auriol, Lançon de Provence, Saint-Martin-de-Crau, Les-Baux-de-Provence, Eygalières, Maussane-les-Alpilles, Manosque, Valensole, Les Mées.

Lust auf ein Olivenfest? Im Ort Ollioules im Gebiet Var findet am 2./3. Oktober das Olivenfest statt. Mehr als 100 Stände mit lokalen Produkten, eine Ausstellung „Öle und Oliven von Frankreich“ mit den Freunden des Olivenbaums warten auf Besucher. In den Straßen herrscht folkloristische Atmosphäre, Musik sorgt für beste Stimmung. Wer mag beteiligt sich an Aioli-Wettbewerben, erlebt kulinarische Vorführungen.
Info: www.tourisme-ouestvar.com/fete-de-l-olivier-30e-edition.html        (auch Deutsch)

Später, im Dezember, findet in Aix-en-Provence das Olivenöl-Festival statt.
Info: www.aixenprovencetourism.com/agenda-des-evenements/les-grands-rendez-vous-aix-en-provence/#1623684768948-a70ba31f-e5e0                 (auch Deutsch)

Wer Seifen liebt, sollte das Unternehmen von Marius Fabre in Salon-de-Provence besuchen. Hier haben Sie die Möglichkeit die authentische Atmosphäre der seit 1900 existierenden Seifenfabrik und Manufakturwerkstätten bei einer kostenlosen Führung zu entdecken und später im zugehörigen Geschäft Mitbringsel zu kaufen, z.B. Marseiller Seifen mit Olivenöl und Düften der Provence, Kosmetika und mehr.
Info: https://www.marius-fabre.com/fr/            (auch Deutsch)

Drôme und Vaucluse

Die hier geernteten Öle kommen aus Nyons oder Mirabel-aux-Baronnies, schmecken auch mal zusätzlich nach grünem Apfel und Trockenfrüchten, Nüssen, auch mal buttrig. Die Ernte in dieser Region beginnt Mitte November.

 

 

 

 

 

 

Korsisches Öl ist reich an Aromen und weder scharf noch bitter

Korsika

Das außergewöhnliche, korsische Olivenöl besticht duch eine große Vielfalt an Aromen. Die Olivenhaine bestehen aus großen jahrhundertealten Bäumen, es gibt aber auch junge Plantagen. Das Öl ist rund und voll im Mund, schmeckt nach schwarzen Oliven, trockenem Heu, Nüssen und man nimmt auch mal, Pilze, Unterholz wahr. Es ist ein süßes Öl mit wenig oder gar keiner Schärfe und Bitterkeit. Geerntet wird von November bis März, zum Beispiel in Sainte Lucie De Tallano, San Gavino Di Tenda, Sollacaro.

 

 

 

 

 

Fotos: Magali Ancenay / France Olive – Text: dmod